Lesetresen | Konzept
Konzept
Das Konzept ist schnell erklärt:
- Jeder ist willkommen, ob als Gast oder Vortragener.
- Zu jeder vollen Stunde darf eine Viertelstunde vorgetragen werden. Länger allerdings nicht! Kürzer schon.
- Doppellesungen, sprich zwei Termine an einem Abend, sind nicht Teil des Konzeptes, genauso wie Fortsetzungen über mehrere Abende.
- Gelesen werden darf Alles. Egal ob Selbst- oder Fremdverfaßtes, willkommen ist Alles. (Und tatsächlich ist Alles gemeint: Lyrk, Prosa, Essay, Roman, Drama, Komödie, - Kochbücher, Tagebücher, Telefonbücher, - Zeitung, Stadtplan und Alles, was einem noch so einfällt. Inzwischen haben sich allerdings auch schon Liedermacher, Performer, Tubisten oder Violinisten vorgestellt. Jeder ist herzlich eingeladen.)
- Zwischen den Lesungen findet dann schließlich der ganz normale gastronomische Betrieb statt. Es wird erzählt und diskutiert, getrunken und gegessen, später vielleicht auch gezecht und gesungen.
- Den Termin zum Vortragen sucht sich jeder selbst aus. Es stehen fünf am Abend zur Auswahl, also 21, 22, 23, 0 Uhr. Einfach im Café Cralle vorbeigehen und in das dortige Lesetresen-Terminbuch reinschauen und verbindlich eintragen. (Bei Krankheit oder sonstigem Verhindertsein bitte rechtzeitig Bescheid geben.)
- Jeder, der vorgetragen hat, erhält ein Getränk (Brause, Bier oder Wein) gratis.
Und das war's schon.
Nicht ganz. Hier findet Ihr noch kurz zusammengefasst Hinweise zur Veranstaltung. ---->
Noch nicht ganz:
Das Publikum wird während der Lesung um Stille, keine unnötigen Bestellungen, die Toilette rechtzeitig aufzusuchen und keinerlei Fotos bzw. Tonaufnahmen anzufertigen gebeten, um dem Vortragenden die besten Bedingungen zu gewähren. Telefone bitte stumm machen.
Reichlich Spenden in die Lesetresenkasse sollen Niemandes Schaden sein, denn einmal im Jahr, meistens im März zum Geburtstag, findet die große Lesetresen-Party statt, zu der dann der gesamte Betrag gemeinsam vertrunken wird.
Fotos: Rolf Engelbart | Hinark Husen |
Idee und Geschichte
Am Anfang aller Überlegungen stand der Gedanke, daß es so gut wie keine adäquate Möglichkeit in Berlin gibt, unkompliziert eigene oder fremde Texte einem Publikum vorstellen zu können in einem Rahmen, der sowohl die nötige Aufmerksamkeit des Publikums als auch ein Höchstmaß an Freiheit bietet, was Text und Sujet angeht. Schnell ist die Grundidee umrissen.
Angeregt von A., Janoph, eine Leseveranstaltung zu wagen, dauerte es allerdings noch eine Weile, bis der erste Lesetresen gemeinsam mit Hinark Husen am ersten Montag im März 2005 an den Tresen ging. Gemeinsam hatten sie das endgültige Konzept zur Idee entwickelt und einen Weddinger Kneipenwirt in zähen Verhandlungen davon überzeugt, am Ruhetag montags zu öffnen und ihnen das Tresenfeld zu überlassen. Und eine ganze Zeit lang schmissen tatsächlich die beiden Freunde die Bar und reichten Kaffee, Brause, Bier, Wein, Schnaps und Cocktails an das begeisterte, lesedurstige Publikum. Der Erfolg des Lesetresens sprach für sich.
Ort der ersten Veranstaltungen war das recht angesagte Kaffee Schmidt in der Schererstraße, damals die kürzeste Partymeile Berlins, nicht zuletzt durch das 'radikale Entertainment' der Scherer8, eines Veranstaltungsortes für Ausstellungen, Performances und über die Stadtgrenzen hinaus bekannter Konzerte. Beide Orte existieren heute leider nicht mehr.
Bereits im Herbst 2005 zog der Lesetresen aus und wurde Gast in Berlins einzigem gastronomischen Frauenkollektiv. Der Umzug in das Café Cralle fiel nicht schwer, da die beiden Freunde dort als Gäste bereits bestens bekannt waren. Und dort findet auch heute noch jeden Montag ab 20.00 Uhr der Lesetresen statt.
Viel Vergnügen wünschen
Janoph und Hinark